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Wetterauer Zeitung 15. März 2017

Warme und liebevolle Klänge

Von Franziska Klinger

Musikalischen Hochgenuss bietet das oberhessische Vocalensemble.	(Foto: fkl)

"Wir haben alle einen schönen Tag erlebt und freuen uns nun auf schöne Töne, schöne Musik, die uns das Jubiläum noch ein bisschen versüßen wird", kündigte Pfarrer Bernd Schirmer das Oberhessische Vocalensemble an. Unter dem Motto "Te Deum laudamus", auf Deutsch "Dich, Gott, loben wir", bereitete der Chor in der katholischen Kirche St. Bardo am Sonntagabend einen besinnlichen, feierlichen Abschluss des 50. Weihjubiläums ihrer Kirche.

Musik aus vier Jahrhunderten vom Frühbarock bis hin zur zeitgenössischen Kirchenmusik interpretierte das Ensemble, einige Stücke a cappella, andere zur Orgelbegleitung von Jorin Sandau. Solistin Jana Baumeister, die kurzfristig für die erkrankte Kristin Knauz einsprang, sorgte mit ihrer warmen, wandlungsfähigen Sopranstimme für zusätzliche Abwechslung.

"Wir haben unser Programm an der englischen Tradition des "Evensongs" orientiert, dabei handelt es sich um ein musikalisches Abendgebet, das an der gottesdienstlichen Struktur orientiert ist", erklärte Peter Scholl, Leiter des Ensembles. Es vereinte in seinem Konzert nicht nur Lobgesänge wie "All creatures of our god and king" des englischen Komponisten John Rutter, sondern auch die Bitte um Schutz, die in "Hör mein Bitten" von Felix Mendelssohn Bartholdy ausgedrückt werde.

Auch Kompositionen von Fanny Hensel, Heinrich Schütz, Frank Martin, Johann Sebastian Bach, Ola Gjeilo, Max Reger und Albert Becker gab es zu hören. Warme, liebevolle Klänge wechselten sich mit melancholischen, verzweifelten und fröhlichen, feierlichen Tönen ab. "Eine tragende Rolle kommt dem Organisten Jorin Sandau zu, der die Übergänge gestaltet und so dem Konzert einen roten Faden gibt", sagte Scholl.

Auch das Publikum war gefragt und begleitete den Chor stimmgewaltig bei "Großer Gott, wir loben dich" und "Bleib bei uns, Herr". Das Ensemble überzeugte mit beeindruckenden Interpretationen. Einige Besucher hatten die Augen geschlossen, auf vielen Gesichtern war ein Lächeln zu sehen. Völlig still war es in der Kirche, damit auch die leisesten Stellen zur Geltung kamen. Nach dem finalen Stück, dem feierlichen "Te deum" von John Rutter, drückten die Zuhörer ihre Begeisterung mit stehenden Ovationen aus. "Das war überhaupt nicht zu toppen. Der Chor ist qualitativ ganz oben an der Spitze", sagten Doris Küllmer und Syd Martel.

Bereits am Vormittag begann die katholische Pfarrgemeinde St. Bardo das Weihjubiläum mit einem Gottesdienst zu feiern. Anschließend trafen sich viele Gemeindemitglieder im Gemeindehaus, um bei leckerem Essen und großartigem Wetter mit einer Fotoausstellung die letzten 50 Jahre Revue passieren zu lassen. Gertrud Schonk vom Pfarrgemeinderat sagte: "Es freut uns, dass auch viele ehemalige Petterweiler hergekommen sind. Einige Besucher hatten eine Anfahrt von etwa 300 Kilometern."